

Der von Gerhard versprochene Wetterumschwung blieb aus und der leichte Regen sollte uns bis zur österreichischen Grenze begleiten.
Unspektakulär ging es auf Teer an Garmisch-Partenkirchen vorbei und auf dem Radweg neben der stark befahrenen Bundesstraße bis zum Örtchen Gerold. Das Spritzwasser wurde gehaltvoller, als wir unsere Fahrt nun auf Schotterpisten fortsetzten. Nachdem wir in Wallgau die Isar überquert hatten, begann die Sache Spaß zu machen.




Unsere erste Bachdurchquerung war eine Sensation, hatten wir das doch vorher nicht ein einziges Mal geübt.
Kurz darauf wurde es steil und nach einer geraumen Weile und vielen Höhenmetern wurden wir argwöhnisch. Wir hatten uns verfahren und das immerhin war im Vorfeld unserer Tour bereits sehr gut eingeübt.
Zurück auf dem geplanten Track gab es nun wirklich etwas fürs Auge. An einem Stauwerk ging es über den tosenden Fischbach. Die kleine Brücke ist auf den OSM-Karten als „prohibited“ klassifiziert. Wir waren allerdings auch 2016 noch einmal hier und es gab wie zuvor keine sichtbare Sperre.






Ein paar Meter weiter erreicht man die Straße, eine Sackgasse in das Engtal, die wenig später mautpflichtig wird. Entsprechend gering war der Autoverkehr. Auf der österreichischen Seite schien tatsächlich für einen Moment die Sonne.
Als der Talgrund sich zum Großen Ahornboden weitete, wandten wir uns nach Osten und kurbelten die 550 Höhenmeter zum Plumsjoch. Im Anstieg kann man lernen, dass der Fahrbahnbelag in den Alpen vornehmlich von Kühen hergestellt wird. Die gescheiten Tiere verschwenden auch nicht eine Portion des wertvollen Materials nutzlos abseits der Wege. Man sollte nicht allzu optimistisch über die scheinbar bereits abgetrockneten Kuhfladen fahren.
Vom Kreuz auf der Passhöhe sieht man bereits das Gerntal vor Pertisau am Achensee.
Die 16,5 Kehren ins Tal hinunter haben wir vorsichtshalber nicht fotografiert. Der Weg war mit tiefem Schotter bedeckt und einigermaßen steil. Vor den Kehren musste man natürlich ordentlich bremsen und es ist erstaunlich, wie eigenwillig die Fahrräder in solchen Situationen reagieren. Einen Sturz Live zu dokumentieren erschien uns damals noch pietätlos.
Von Pertisau am leider verregneten Achensee nach Jenbach am Inn ging es noch einmal ordentlich aber unspektakulär bergab. Nun folgte eine eher langweilige Passage am Inn entlang nach Schwaz, wo wir keine Unterkunft fanden. Im Nachbarort Vomp nahm man uns im Vomper Hof, von dem ich nur Gutes zu berichten habe, geduldig auf, verpflegte uns ordentlich und bot uns und unseren Mountainbikes eine sichere und gemütliche Unterkunft für die Nacht.
Bereits 2010 hatten wir erwogen, über das Lamsenjoch am Ende des Engtals ins Inntal zu fahren. 2016 lernten wir, dass das eine ziemliche Plackerei ist, bis man oben ist. Im Rückblick lohnt es sich aber, verglichen mit der langweiligen Kurbelei im Inntal, allemal.
Vorherige Etappe | Nächste Etappe |