GPX-Daten der Etappe

Eigentlich wollten wir von Misurina zu den Drei Zinnen hinauf, bevor wir uns wieder nach Westen wenden würden. Wir hätten dann allerdings durch das Val Rinbon zum Dürrensteinsee absteigen müssen und dieser Weg ist für Mountainbiker gesperrt. Man kann im Internet nachlesen, welche Erosion besonders durch Bremsmanöver in Gang gesetzt wird und beherzigten also dieses Verbot.
Stattdessen entschieden wir uns für den Pfad durch das schroffe Val Rimbianco, das westlich der Drei Zinnen von Misurina zur Schwarzen Rienz hinüber führt.

Der Tag in Misurina begann passend zur Umgebung mit Bilderbuchwetter. Der See liegt malerisch zwischen Cadini und Cristallo, im Süden ragt die Sorapissgruppe auf und im Norden kann man die beiden großen Zinnen erkennen.
Wir folgten der Straße zu den Drei Zinnen bis zum Lago Antorno. Dort an der Mautstation geht es nach links weg ins Val Rimbianco.

Zunächst über eine ebene Wiesenfläche, die an diesem Tag eine einzige Pfütze gewesen ist, gelangten wir bald zu einer Absperrung, hinter der laut Warnschild dem Radfahrer der sichere Tod droht. Das Abenteuer konnte also beginnen.

Im Wesentlichen waren wir Radschieber. Menschen mit mehr Geschick und höherer Risikobereitschaft würden wohl einige Meter mehr im Sattel verbringen. Wir genossen den wunderbaren Ausblick, die nur vom Rauschen des Baches unter uns gestörte Stille und dokumentierten fleißig unser stetiges Vorankommen mit der Kamera.
Das Tal ist nur dreieinhalb Kilometer lang und wir brauchten bis zur Schwarzen Rienz trotzdem fast eine Stunde. Trockenen Fußes überquerten wir den Bach, über den es hier keine Brücke gibt.
Am unteren Ende des Val Rinbon gibt es ein Ristorante, das sich Drei Zinnen-Blick nennt und wenn man sich herumdreht, sieht man auch warum.

Am Dürrensteinsee erreichten wir den Bahnweg. Nun ging es immer nach Westen, ganz sachte hinauf zum Passo Cimabanche, der kaum mehr als ein Hügel ist und anschließend ebenso sachte bergab, vorbei am Bahnhof von Ospedale bis zum Abzweig nach Ra Stua und zur Senneshütte. Auf der ganzen Strecke begleitete uns der Ausblick auf die wuchtige Croda Rossa, den nördlichsten Dreitausender der Dolomiten.

Der Weg zur Senneshütte ist steil. Bis zum Rifugio Ra Stua kann man auf Teer fahren, muss sich aber den Weg mit den Autos teilen, die das gleiche Ziel haben.
Am Ende eines kurzen Flachstücks gibt es einen sehenswerten Wasserfall. Überhaupt begleitet einem das Rauschen und Plätschern die ganze Zeit über und wenn die Beine einmal schwer werden, kann man überzeugend vorgeben, etwas fotografieren zu wollen.
Es ging steil weiter und wenn wir zwischendurch immer mal eine Stückchen kurbelten, dann lag das weniger am Weg als an unserer Motivation, die von Zeit zu Zeit aufblitzte.

Wir erreichten die Senneshütte gegen halb Drei, füllten unsere Kalorienspeicher kurz auf, verstauten unser Gepäck in unserem Zimmer und machten uns auf den Weg zur Seekofelhütte. Vielleicht kämen wir ja dicht genug an die Kante und würden den Blick zum Pragser Wildsee im Tal genießen können.
Dieser Plan scheiterte an unserer Bequemlichkeit. Ein schöner Ausflug war es trotzdem.

Wir hatten ein Zimmer mit drei Stockbetten für uns alleine. Alles, auch im Gastraum ist freundliich mit hellem Holz ausgestaltet und auch die Verpflegung leistet ihren Beitrag zum Wohlbefinden.
Das überzeugendste Argument, die Strapazen des langen Anstiegs in Kauf zu nehmen, kann man in der Bildergalerie auf der Website der Hütte finden. Es ist einfach wunderschön hier oben.

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