


Zunächst auf Teer, dann auf Waldwegen rollten wir uns für die vor uns liegende Etappe ein. Es ging unmerklich bergab bis nach Imst, wo man das Inntal erreicht.
Wegen der Autobahnabfahrt muss man unter circa 30 Brücken durchfahren, bevor man endlich den Inn überqueren kann. Die Streckenführung ist verwirrend, aber beschildert.
Wir wollten durch die Pitzenklamm, mussten also noch etwas auf dem Inntalradweg entlang der Eisenbahn flussabwärts radeln. Den Abzweig in die Klamm hätten wir beinahe übersehen. Gut, wenn man ein Navi auf dem Lenker hat.



Die Schlucht ist aus touristischen Gründen sehenswert, als besonderes Mountainbike-Highlight haben wir sie nicht wahrgenommen. Wir mussten an einigen Stellen schieben und die Bikes auch schon einmal über ein Hindernis heben.
Nach einem durch den Felsen getriebenen kurzen Tunnel kann man die Benni-Raich-Brücke sehen. Knapp 100 Meter über dem Bach überspannt diese Hängebrücke die Klamm. In ihrer Mitte befindet sich eine Bühne für Bungee-Springer, die nach ihrem Sprung wohl zu einer Plattform unmittelbar am Bach neben dem Weg heruntergelassen werden.
Noch vor dem Ort Arzl erreicht man die bei Motorradfahrern sehr beliebte Straße zur Pillerhöhe. Hier und da boten sich Gelegenheiten, dem auf Wirtschafts- oder Waldwege zu entkommen. Den größten Teil des Anstiegs muss man aber damit leben.
Nicht weit von der Pillerhöhe gibt es den Gacher Blick, ein Panoramabalkon mit einer sehenswerten Aussicht.


Von der Pillerhöhe nach Landeck ging es zunächst steil mit zum Teil großen Steinbrocken im grasbewachsenen Weg und dann nicht weniger steil auf einer schmalen Straße in den Ort Fliess hinunter. Von hier an verlief der Weg mit kleinen Gefällstücken und Gegenanstiegen am Hang entlang. An einigen Stellen war er grob in den Felsen geschlagen und der Untergrund war entsprechend tückisch. Wir verloren jedoch insgesamt keine Höhe und konnten auf diese Weise im Wald oberhalb der Burg Landeck noch einmal 200 Meter auf allerfeinsten Trails vernichten.


Von Landeck nach Ischgl wollten wir natürlich so gut es geht die Straße vermeiden. Wir entschieden uns also, über Tobadill zum Schloss Wiesberg zu fahren. Einer alten Wanderkarte aus dieser Gegend vertrauend vermuteten wir dort einen Fußweg, der uns an der Trisanna entlang am Straßentunnel vorbeiführen würde. Wir entsandten mehrere Expeditionen in das dicht bewachsene Gebiet, die mit allerlei lustigen Hautausschlägen und Berichten über exotische Tierarten aber ohne Hinweis auf einen Weg zurückkehrten.
Schließlich gaben wir es auf und fuhren zusammen mit gefühlt 800 hupenden und röhrenden Autos durch den Tunnel. Kein schönes Erlebnis.
Für die ehrgeizigen Bergfahrer und unerschrockenen Abfahrer gibt es eine sehr attraktive Alternative von Landeck nach See im Paznauntal. Dazu muss man sich allerdings hinter Landeck nach Giggl hinaufquälen. Als Lohn dafür gibt es eine anspruchsvolle Abfahrt auf einem schmalen und steilen Trail hinunter nach Frödenegg und dann weiter nach See. Hier die GPS-Daten dazu.


Das Paznauntal hinauf muss man mit dem Mountainbike die Straße nicht benutzen. Am Hang über der Trisanna gibt es den abwechslungsreichen Zentralalpenweg, der 2012 leider an einigen Stellen durch Erdrutsche unpassierbar war, inzwischen aber wieder hergestellt ist. Immerhin kamen wir so flott voran.
In Ischgl hatten wir Glück und kamen für einen fairen Preis im Hotel St. Nikolaus sehr gut unter. Zum Haus gehört eine empfehlenswerte Pizzeria, wo man mit sehr viel Freude seine Kalorienspeicher wieder auffüllen kann.