GPX-Daten der Etappe

Solltet Ihr jemals nach Arnoga kommen, fahrt unbedingt über den Passo Val Viola in das Val di Poschiavo. In der Albrecht Route, die wir als Vorlage verwendet haben, geht die Tour über den Passo Verva, wo ich noch nie war. Ich habe mir aber Videos von der Abfahrt angeschaut und deshalb bleibe ich dabei. Hier ist mein Routenvorschlag.

Wir hätten den Passo Verva gestern überqueren müssen und es gab verletzungsbedingt Anlass, die Etappe etwas zu entschärfen. Deshalb rollten wir ins Valdidentro hinunter und begleiteten ab Bormio die Adda ein Stück ihres Weges nach Tirano. An einer Baustelle, die heute nicht mehr existiert, mussten wir ein Stück querfeldein, fuhren ansonsten aber auf Radwegen und wenig befahrenen Seitenstraßen.
Im Ort Le Prese begann dann der schier endlose Anstieg zum Passo delle Alpe. In 20 Kehren überwindet man 500 Höhenmeter, bevor man den Ort Fumero erreicht. Dort endet die geteerte Straße und es geht steil auf grobem Untergrund hinauf zum Rifugio La Baita. Ambitionierte Kletterer können hier ihr Standvermögen testen.

Der Namensgeber unserer Route, Dr. rad. Albrecht ist hier oben scheinbar Stammgast. Es gibt leckere Pasta, wenn man mag und man kann in dieser Hütte auch übernachten.
Der Hüttenwirt, ein netter Kerl eigentlich, hätte uns gerne als Nachtgäste behalten und ging sogar so weit, uns Angst vor einem angeblich anrückenden Gewitter machen zu wollen. Wir fielen natürlich nicht darauf herein und machten uns bald wieder auf den Weg.

Als wir kurz darauf in ein heftiges Gewitter kamen, waren wir uns einig, dass er es nun etwas übertrieb.

Überall im Val Rezzalo findet man Ferienhäuser, manchmal sehr klein und bescheiden, in denen italienische Familien ihren Urlaub verbringen. Das rettete uns davor, das Gewitter und den Sturzregen im offenen Gelände verbringen zu müssen.
Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei und wir zogen weiter.

Wenn man sich etwas Zeit lässt, gibt es überall auf dem Weg zum Pass etwas zu sehen. Das Tal ist traumhaft und abgelegen und, obwohl wir manchmal über den langen Anstieg fluchten, viel zu schade dafür, talwärts durchfahren zu werden. Man sollte sich etwas Zeit nehmen und soviel von der Stimmung in sich aufsaugen, wie man kann.

Vom Passo delle Alpe geht es auf einem flowigen Trail hinunter zur Passtraße, der man noch einige Kilometer und etliche Höhenmeter folgen muss, bevor man auf 2652 Meter das Rifugio Bonetta erreicht.
Hier kommt regelmäßig der Giro d’Italia vorbei und Motorrad- und Rennradfahrer lieben diesen Pass. Als sich der Tag jedoch seinem Ende neigte, waren wir die einzigen Gäste im Haus.
Wir wurden mit einem Drei-Gänge-Menü großzügig bewirtet und die Enge unserer Zimmer störte uns überhaupt nicht. Es mag an der Höhe und der guten Luft dort oben liegen, dass Murmeltiere so gut schlafen. Wir taten es ihnen gleich.

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