
Der anspruchsvolle Mountainbiker wird die Nase rümpfen. Von den 85 Tageskilometern verbrachten wir etwa 65 auf geteerten Radwegen und Straßen. Wir genossen jedoch sowohl das gemütliche Abrollen auf dem Eisacktalradweg als auch den nicht weniger gemütlichen, sachten Anstieg des Pustertalradwegs in Richtung Bruneck. Das Auge findet entlang der Strecke unzählige Kleinode und gleichzeitig kommt man gut voran.
Das war auch nötig, denn wir hatten von Sterzing aus unsere Übernachtung auf der Faneshütte telefonisch reserviert und uns damit im positiven Sinne selbst unter Druck gesetzt.








Bei Montal ging es über den Rio Gadera und ein kurzes Stück auf unbefestigten Wegen hinauf nach Maria Saalen. Von dort kann man auf einer wenig befahrenen Straße am Hang über dem Gadertal gleichmäßig ansteigend nach Pieve di Marebbe hinauffahren. Unterwegs hat man eine wunderbare Aussicht auf die Bergkulisse ringsum.







In San Vigilio begann dann der kräftzehrende Schlussanstieg zur Faneshütte.
Bis zum Picnicplatz am Ortsende sind wir noch auf der Straße gefahren. Von dort folgten wir rechts der Straße einem schönen Trail über Geröllfelder, schmale Stege oder stumme, nadelbedeckte Waldpfade stetig hinauf bis zur Pederühütte am Fuße des eigentlichen Anstiegs.






Von der Pederü- zur Faneshütte fährt man zwei mal 2,5 Kilometer mit einer Steigung von etwa 13 Prozent. Dazwischen ist ein Flachstück von fast einem Kilometer. Neben der Steigung fordert der grobe Schotter, auf dem man den größten Teil des Anstiegs zurücklegt, seinen Tribut.




Man kommt trotz der Plackerei nicht umhin, die Schönheit der Landschaft zu genießen. Licht und Schatten zeichnen immer neue Figuren auf die bleichen Dolomitenfelsen und die Vegetation hält sich hartnäckig bis man oben, vorbei an urigen Berghütten, auf ein geradezu üppig bewachsenes Plateau gelangt, wo man von gastfreundlichen Menschen erwartet und gleich mit dem Allernötigsten versorgt wird. In unserem Fall war das ein kaltes Bier, das wir auf der Sonnenterasse absorbierten, während wir gleichzeitig die herrliche Aussicht genossen.
Ausstattung und Verpflegung in der Faneshütte rechtfertigten am Ende in jedem Fall auch den damals im Vergleich mit anderen Hütten etwas höheren Preis.