





Heute geht es hoch hinaus. Das Geiseljoch ist 2290 m hoch und wir starteten im Inntal bei 540 m.
Unter fachkundiger Anleitung ölte Gerhard seine Kette. Später schaffte er das dann auch oft schon alleine. Schließlich ging es los.
Im Ort Pill verließen wir das Inntal und auf der Straße ging es zunächst hinauf nach Weerberg. Das war doch gar nicht so schlimm, dachten wir, als es für einige Meter flach weiterging. Der Berg jedoch hatte kein Einsehen und hinter Innerst war dann auch noch die Straße zu Ende. Immerhin war der Wirtschaftsweg bis zur Weidener Hütte auf 1800 Meter gut befestigt und schieben musste man eigentlich nur, wenn man den strapazierten Muskeln eine Abwechslung gönnen wollte.






Hinter der Weidener Hütte endet der Fahrweg. Hier war also unsere erste Singletrail-Erfahrung. Wir ließen es langsam angehen und schoben teilweise, hauptsächlich, weil es doch einigermaßen steil hinauf ging. Der Pass ist bei Bikern ziemlich beliebt. Es war zumindest einiges los, auf dem Weg hinauf und auf der Passhöhe.


Die Abfahrt beginnt mit einem kurzen Trail, geht aber bald in einen Wirtschaftsweg über. Weil es nirgends richtig steil war, konnte man die Bremsbeläge schonen und nach der langen Kletterei war es die reine Freude, das Rad einfach rollen zu lassen.
Vom Geiseljoch gibt es einen Trail zur Geislalm, der von Komoot als S2 eingestuft wird und sicher anspruchsvoller ist. An den haben wir uns aber auch 2016 noch nicht herangetraut.




In Vorderlanersbach hatten wir das schönste Sommerwetter. Wir sind allerdings nicht im Kasmanderl eingekehrt sondern auf der Sonnenterrasse gegenüber. Hier gab es überraschenden Besuch von Rainer, der uns zwei Tage vorher in Grainau ausgesetzt hatte. Er war ganz gemütlich mit dem Motorrad angereist.
Weniger entspannt als er war unsere nette Wirtin. Schließlich erlag sie jedoch Sigurds unwiderstehlichem Charme und reservierte uns telefonisch zwei Zimmer im Gasthof Zemmtal in Ginzling. Damit gerieten wir etwas unter Druck, doch noch 15 Kilometer und 250 Höhenmeter an unser bisheriges Tagespensum anzuhängen.


Immerhin ging es nun auf Teer flott voran. Das Zemmtal ist anfangs eine Schlucht mit schroffen Felswänden an beiden Seiten. In Ginzling – Dornauberg kommt von Osten her ein weiterer Bach in das Tal geflossen und an dieser Stelle ist es breit genug, einigen Häusern und einem Sägewerk Platz zu bieten. Unser Hotel ist das einizige freistehende Gebäude in Österreich, das im Jahr weniger als 5 Sonnenstunden abbekommt. Die Gastleute waren nett, aber unsere Sachen, die wir abends noch feucht auf den Balkon gehängt hatten, waren am nächsten Morgen nass.
Diese Etappe sind wir 2016 noch einmal gefahren. Wir wollten am Schlegeisspeicher übernachten, wurden aber in Ginzling durch ein Unwetter an der Weiterfahrt gehindert. Obwohl das Geiseljoch schon ein Brocken ist, den man erst einmal verdauen muss, kommt man durch die gemütliche Abfahrt einigermaßen erholt hier an und schafft es bestimmt, den sachten Anstieg bis zur Staumauer noch hochzukurbeln.
Unterwegs gibt es noch den Breitlahner, der aber oft belegt ist.