GPX-Daten der Etappe

Heute sollte es trocken bleiben! Dennoch begann der Tag trügerisch. Wir rollten gemütlich die Straße hinunter nach Pederoa und dann auf der Hauptstraße weiter bis Preroman, wo es mit der Gemütlichkeit auch vorbei war. Nun würde es 1250 Meter nach oben gehen, zur Schlüterhütte in 2300 Meter Höhe.

Bis zum kleinen Dorf Vigo blieben wir auf der wenig befahrenen Straße, dann begann ein endlos langer Wirtschaftsweg, kaum schlechter als die Straße, auf dem wir den größten Teil des Anstiegs hinter uns brachten. Am Wegrand findet man von Zeit zu Zeit liebevoll angefertigte Miniaturen, die eine hübsche Szenerie um kleine Rinnsale herum bildeten.
Bald verließ der Weg den Wald und es ging über saftige grüne Almen. Hier und da wurde gemäht, wo es steil war sogar noch mit der Sense. Gelegentlich schoben wir ein Stück, um den Beinen einmal eine andere Bewegung zu gönnen.

Genau dort, wo wir es uns gewünscht hätten, hatten freundliche Menschen das Rifugio Genova, die Schlüterhütte errichtet. Es war ein ziemlicher Betrieb dort oben, aber wir hatten ohnehin vor, keine allzulangen Pausen zu machen, mussten wir doch heute noch nach Lajen zurückkommen.

Es ging also bald weiter, unter den Aferer Geiseln entlang bis zum Einstieg in den Adolf-Munkel-Weg. Dieser Weg ist für Radfahrer gesperrt und ich würde gerne damit glänzen, diese Sperre befolgt zu haben. Tatsächlich kann man dort aber gar nicht fahren. Es ist ein ständiges Auf und Ab über Felsen und dicke Wurzeln. Oft muss man das Fahrrad über ein großes Hindernis hinweg heben. Und es nimmt kein Ende.
Immerhin hat man einen tollen Blick auf die Geislerspitzen, die sich linker Hand emportürmen und an deren Fuß man Geröllbrocken von der Größe eines Einfamilienhauses findet.

Der Munkel-Weg endet an der Broglesalm. Dahinter steigt der Weg immer noch steil an auf den Innerraschötz.
Ist man erst einmal oben, radelt es sich entspannt auf einem gut befestigten Weg, rollt sogar noch einmal anständig bergab, bevor der Aufstieg auf den Außerraschötz beginnt. Wir haben den ausgebauten Weg verlassen, um den Raschötz weiter oben zu queren, sind jedoch nicht ganz bis an den nördlichen Rand hinauf. Im Nachhinein trauere ich dieser Entscheidung etwas nach. Es hätte uns nur 50 Höhenmeter mehr gekostet.
Andererseits lagen um uns herum die schönsten Dolomitenberge ausgebreitet. Wir hatten es nicht mehr eilig und sogen das Panorama mit gierigen Blicken in uns auf.

An der Heilig-Kreuz-Kapelle gibt es tatsächlich eine Ausgangstür. Man verlässt den Raschötz und betritt ein Felsenmeer, das man auf großen Steinplatten durchquert. Überall, wo die Steine ein wenig Platz gelassen hatten, zwängten sich Baumstämme hindurch.
Wir gerieten in eine Art Geschwindigkeitsrausch, vergaßen, weitere Bilder zu machen und rollten planlos zu Tal. Mehr zufällig als zielstrebig gelangten wir am Ende nach Lajen zurück, stolz auf das Geleistete, froh, dass alles gut verlaufen war und gierig auf ein eiskaltes Weizenbier.
Diesen letzten Wunsch konnte unser freundlicher Gastgeber im Tschutscher Hof umgehend erfüllen.

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