GPX-Daten der Etappe

Wir schwankten zwischen weiteren 1700 Höhenmetern über den Tremalzo und 490 über den Passo Ampola. Wir vertagten eine Entscheidung, die im Grunde bereits gefallen war.

Es gibt einen Weg am Ostufer des Idrosees. Komoot warnt vor riskanten Abschnitten und Fahrverboten. Im Höhenprofil hätte sich noch einiges zum Anstieg auf den Tremalzo addiert.
Auf der Westseite kann man fast über die gesamte Länge des Sees unterhalb der Straße, auf einem Pfad, praktisch am Ufer entlang, fahren. Das Wasser unter blauem Himmel, hier und da Badende, bunte Sonnenschirme und Sonnenliegen. Die Urlaubsstimmung fuhr uns direkt in die Beine und wandte sich massiv gegen die Tremalzo-Variante der Etappe.
Tre Capitelli ist im Wesentlichen eine Ansammlung von Ferienhäuschen. Hier endete unser Track an einem verschlossenen Gartentürchen. Auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Gartens war ein entsprechendes Türchen, hinter dem ein Weg genau in unsere Fahrtrichtung führte. Außer gepflegtem Rasen und einigen Gartenmöbeln befand sich zwischen den beiden Sperren noch ein junges Pärchen, offenbar mit dem rituellen Zehn-Uhr-Aperol beschäftigt.
Die waren zwei, wir waren sechs, einschließlich unserer beiden Veteranen, die noch die Schrecken des zweiten Weltkrieges erlebt hatten. Die junge Frau erhob sich, räumte irgendetwas vor dem Ausgang zur Seite und öffnete die jenseitige Tür.
Ich möchte diese Variante nun nicht weiterempfehlen, weil die Leute auch eigentlich nicht verängstigt, sondern nur nett waren. Etwas weiter oberhalb verläuft ein Pfad parallel zur Strada Nazionale, die hier durch einen Tunnel führt, den wir genauso hätten benutzen können.

Am Campingplatz in Ponte Caffaro beginnt der Radweg. An den beiden Bächen Chiese und Palvico geht es flach bis nach Anfo.
Mit der Cascada del Palvico beginnt der Anstieg zum Passo Ampola.
Wir hatten uns darauf verständigt, es bei diesem Pass zu belassen, aber interessierten Zuhörern oder Lesern zu verschweigen, wie hoch dieser Pass sich über das Tal erhebt. Damit war auch unsere neunte Etappe eine echte Bergetappe.
Bis zum Pass und dem dahinter gelegenen Lago d’Ampola gibt es zur Straße keine vernünftige Alternative.

Den Ledrosee passierten wir am Südufer, zunächst durch das kleine Waldstück hinter Pieve auf einem Pfad, den man sich mit Spaziergängern teilen muss, später auf der nur wenig befahrenen Straße zur Uferpromenade von Molina di Ledro.

Ich bin den Weg von Riva zum Ledrosee schon ein paarmal gefahren. An manchen Stellen ist er sausteil. Aber ich muss sagen, bergab macht das richtig Spaß!
Wenn man die Straße und den Ponale-Bach überquert hat, schiebt sich das Blau des Gardasees, zunächst nur als kleiner Zipfel, später immer dominanter in das Panorama.
Die Straße nähert sich der Kante zum See in Serpentinen. Nach nur vier Kehren glaubt man, rechts von der Straße ginge es senkrecht hinunter ins stahlblaue Wasser. Es ist eine wunderbare Art, anzukommen.

Wir hatten von Crone aus am Abend zuvor zwei Zimmer buchen können. Die Hotels am See pokern wohl zum Teil bis zum letzten Moment, in der Hoffnung auf Gäste, die länger bleiben wollen. Das eine oder andere Zimmer könnte auch durch Absagen kurzfristig frei werden.
Die Chance, auch ohne Vorbuchung ein Bett in Riva oder Torbole zu finden, ist in jedem Fall gut.

Das Wurf am Ufer in Torbole hatte einen neuen Namen, anderes Bier, neues Personal, kein gescheites Essen mehr aber trotzdem sechs Gäste die mit dem Angebot angesichts der Situation rundum glücklich waren.

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