GPX-Daten der Etappe

Auf der Seiser Alm hatte die Sonne unsere Spur verloren. Welch ein Freude, als sie uns heute früh in Colle endlich wiederfand. Der Monte Pelmo zierte sich noch ein wenig, sein dunstiges Nachtgewand abzulegen, aber der Blick zumLago di Alleghe unterhalb der Westwand der Civetta verriet bereits, dass es sich heute lohnen würde, die Kamera griffbereit zu haben.

Unser Weg führte ein kurzes Stück auf der Straße des Vortags zurück, dann zweigte aber schon nach Norden die Strada de la Vena ab, ein alter Transportweg für das Erz der Eisenminen von Colle. Heute ist er eine Attraktion für Mountainbiker, die aber ausnahmslos vom Averau kommend nach Colle fahren.
Für unsere Sellaumrundung kam diese Richtung nicht in Frage. Deshalb holten wir das 2014 und 2017 nach.
Die Strada de la Vena hinauf zu fahren und zu schieben bot allerdings viele Gelegenheiten, den Blick vom Weg zu lösen, hatte doch die Sonne heute für uns alles ins rechte Licht gesetzt.

Der Monte Pore ist ein baumloser Berg, der trotzdem bis zu seinem 2400 Meter hohen Gipfel grün ist. Wenn man diesen Berg im Westen umgangen hat, werden die Bäume kleiner und seltener und etwas weiter oben gelangt man auf saftige Almwiesen, deren triefend nasser Boden Schuhe und Reifen förmlich verschlingen will. Überall stehen kleine Heuschober. Nun kann man bereits den Averaupass im Norden sehen. Der Untergrund wird nun steinig und bevor man auf die Skipiste gelangt, die vom Averau zum Passo Giau hinunterführt, verläuft der Weg zwischen Felsen und auf dem üblichen Geröll, dessen sich die Berge im Laufe der Zeit entledigen.
Die letzten Meter sind so steil, dass man kaum gehen kann.

Nördlich des Averau geht es steil hinunter zu den Cinque Torri. Der größte dieser Türme ist ein beliebter Kletterfelsen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, sollte man etwas verweilen und an den nahezu senkrechten Wänden die ameisengroßen Bergsteiger bei ihrem Aufstieg beobachten.

Unsere Abfahrt nach Cortina führte uns ein Stück weit durch wegloses Gelände. Die GPX-Daten sind also mit Vorsicht zu genießen.
Endlich auf der Falzarego Passstraße, rollten wir nach Cortina hinunter und ließen uns auf der anderen Seite des Orts von der Falloria Seilbahn bis auf 2100 Meter hinauf fahren.
Die Abfahrt zur Straße von Cortina zum Misurinasee verlief praktisch vollständig auf der blauen Piste und wir waren überrascht, wie steil selbst einfache Skipisten auf dem Fahrrad sind.
Wir mussten noch über den Tre Croci Pass, dann ging es zunächst bergab, später etwas wellig und meistens auf Teer bis zu unserem Tagesziel am Misurinasee.

Am See fanden wir ein Zimmer im etwas in die Jahre gekommenen Hotel Sorapiss. Unser schmackhaftes Abendmahl genossen wir am nördlichen Seeufer in der Locanda Al Lago.
2014 war Misurina erneut und aus meiner Sicht zum letzten Mal Etappenziel. In beiden Fällen passten für mich der Zustand der Hotels und der Preis nicht zueinander.

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