


Erster Programmpunkt der heutigen Etappe: 550 Höhenmeter vernichten!
Diensteifrig gingen wir an die Arbeit und vernachlässigten dabei unsere Dokumentationspflichten. So entstanden leider keine Bilder von Fodara Vedla. Vielleicht sollten wir das nachholen.


Die letzten 150 Höhenmeter zur Pederühütte fährt man auf einer Betonpiste mit einigen Kehren und 25 Prozent Gefälle. Für uns war es eine Mutprobe, hat man doch ständig den Talgrund vor Augen.
Hier waren wir letztes Jahr schon einmal. Die Felswände in Richtung San Vigilio waren immer noch beeindruckend.





Wir waren für Höheres bestimmt. Mit noch frischen Beinen kurbelten wir zur Faneshütte und schoben wie im vergangenen Jahr unsere Räder hinauf zur Großen Fanesalm.
Der Weg vom Limosee zum Col de Locia ist ein landschaftlicher Leckerbissen, den man sehr gut im Sattel des Mountainbikes erleben kann.
Die Wege waren meistens in tadellosem Zustand und es gab nur eine weniger als 100 Meter lange Rampe, die wir hinaufschieben mussten.
Manche der kurzen Abfahrten erforderten ein wenig Geschick.





Zum Tadegajoch überwindet man kaum 70 Meter. Von dort geht es mit nur kleinen Wellen bergab zum Col de Locia, der den Namen Pass überhaupt nicht verdient hat.
Im Grunde ist es ein Balkon über dem Armentarola Skigebiet mit einem vorzüglichen Fernblick über die Valparola Passstraße hinweg zum Sellamassiv.
Die Abfahrt zur Capanna Alpina hinunter ist höchstens so weit fahrbar, wie man sie von oben einsehen kann. Man muss einkalkulieren, das Rad etwa hundert Höhenmeter hinunter zu tragen oder im besten Fall zu schieben. Erst dann erreicht man an den unteren, mit etwas Mut wieder fahrbaren Abschnitt.
Wir wollten von der Capanna Alpina hinunter nach San Cassiano und blieben demzufolge hinter dem großen Parkplatz auf der Zufahrtsstraße.
Wenn man ein anderes Ziel hat, sollte man auf dem Parkplatz nach links abzweigen und über den Rü Sciaré hinweg zur Capela de Sciaré auf den Pfad oberhalb des Campingplatzes fahren. Es ist der weitaus schönere Weg und man erreicht die Valparolastraße ein klein wenig weiter oben.
Nach San Cassiano hinunter kann man den Kiesweg links der Straße benutzen. Im Ort selbst wird es von der Kirche an gleich steil. Mit durchschnittlich zehn Prozent kurbelten wir auf Teer hoch zu dem Weiler Larjei. Nach einem weiteren flachen Kilometer begann nun der mühsame Abschnitt. Mit einer durchschnittlichen Steigung von 15 Prozent ging es über weichen Waldboden und rutschige Wurzeln 300 Meter hinauf. Unsere Motivation reichte nur für zehn Meter. Den Rest schoben wir.





Endlich wurde es flacher und wir kamen zügiger voran. Als wir am Wegweiser an der Schutzhütte Heiligkreuz den höchsten Punkt erreicht hatten, saßen uns die dunklen Wolken bereits dicht im Nacken. Wir versteckten uns unter einem Vordach und warteten geduldig, bis der Wolkenbruch vorbei war.
Unseren eigentlichen Plan, den Trail unterhalb Heiligkreuzkofel, Zehner und Neuner zu fahren, gaben wir auf und suchte den schnellsten Weg hinunter nach Wengen, drohten doch bereits die nächsten dunklen Wolken
In Wengen fanden wir im sehr schönen Hotel La Palsa bei sehr netten Gastleuten eine wirklich tolle Unterkunft mit einer erstklassigen Verpflegung, Nachschlag inbegriffen.
Es regnete noch ein Paar mal, aber am nächsten Morgen erinnerte nichts mehr daran.
Ein kleiner Nachsatz: Das La Palsa wurde wohl 2016 umfangreich modernisiert. Auf der Website habe ich es nicht wiedererkannt.