
Zwischen der Mühlenstraße und der Oberstdorfer Straße in Fischen fanden wir einen öffentlichen Parkplatz, auf dem wir unsere Autos eine Woche lang kostenfrei stehen lassen durften. Das ist nicht mehr selbstverständlich.




Es kam, wie es kommen musste. Blauer Himmel, angenehme Temperaturen und belanglose Gespräche mit meinen Mitstreitern und das alles nach einem reichlichen Frühstück. Zack, Sekundenschlaf!
Als ich wieder erwachte, waren wir bereits einen Kilometer weit in ein Seitental geradelt. Irgendwo weiter vorne sollte es eine Querverbindung zurück auf unseren Track geben. Die nahmen wir und bezahlten mit 75 zusätzlichen Höhenmetern. Gut, dass wir gut gefrühstückt hatten.
Bis zum Einstieg in den Schrofenpass fuhren wir auf Teer, später auf gut befestigten Wirtschaftswegen. Dabei wurde es ständig steiler und am Ende mussten wir etwas beißen, wenn wir im Sattel bleiben wollten.




Sobald man nach links auf den Pfad abzweigt, ist es damit aber vorbei. Es wird gleich sehr steil und die Böschung auf der linken Seite verwandelt sich zusehends in eine senkrechte Wand. Das immer wieder angebotene Sicherungsseil auf der rechten Seite sollte man geflissentlich nutzen.
Wenn man nicht leichtsinnig wird, ist der Weg nicht wirklich schwierig. Ein wenig trittsicher und schwindelfrei zu sein, lohnt sich allerdings schon.
Von Warth nach Lech blieben wir auf der Straße. Der parallel dazu jenseits des Lech verlaufende Wanderweg bringt einem einige zusätzliche Höhenmeter ein.
Wir waren allerdings froh, in Lech wieder dem Stress, Lärm und Gestank der Straße entkommen zu können.
Hinter Lech muss man heute einen Golfplatz umfahren, wo damals noch der Weg entlangführte. Es gibt einige Brücken über den Bach und in deren Umgebung war der Weg immer breit. Dazwischen ist es aber oft ein richtiger Pfad mit einigen Holzelementen und kurzweiligen Wechseln zwischen kurzen Anstiegen und Abfahrten. Der Gentlebiker nimmt natürlich Rücksicht auf die Wanderer, die diesen Pfad ebenfalls schätzen, aber mit zunehmendem Abstand vom Ort Lech immer seltener anzutreffen sind.
Wir bogen etwas früher nach Süden zum Spullersee ab als man das sollte. Der Pfad durch ein niedriges Nadelwäldchen wird heute bei OSM als ungeeignet oder verboten für Radfahrer klassifiziert, bei Komoot erhält er allerdings eine komfortable S1-Wertung.
Wir haben ihn gehasst! Immer fünf Meter fahren, Bike über ein Hindernis heben, wieder aufsitzen, sieben Meter fahren und so weiter.
Die Straße ist geteert, man benutzt sie später ohnehin, es gibt fast keinen Verkehr und man kommt voran, obwohl es bergauf geht.



Der Spullersee ist ein Speichersee der Österreichischen Bundesbahn und besitzt gleich zwei Staumauern.
Früher hätte man sicher nette Ansichtskarten von der Bergkulisse über dem blauen See erwerben können. Der Mangel all dieser Karten, dass der Absender selbst auf dem Bild fehlt, kann inzwischen behoben werden und auch der Empfänger muss nicht mehr aufwändig die Annahme verweigern, sondern kann stattdessen den Absender einfach auf die Spamliste setzen.




Vom Spullersee nach Klösterle hinab gab es damals einen Trail durch das Tal des Wäldletobelbachs, dessen unterer Teil 2015 einem Erdrutsch zum Opfer gefallen ist. Inzwischen ist der alte Verlauf wieder auf den OSM-Karten verzeichnet.
Für uns war es eine Herausforderung an Mut und Fahrtechnik, mit dem losen Untergrund zurechtzukommen, besonders in den zum Teil engen Kurven.
Entsprechend stolz waren wir, an der alten Bahntrasse ohne freiwilliges oder unfreiwilliges Absitzen angekommen zu sein.
Direkt an der Brücke kann man auf einem Holzsteg zu einer Aussichtsplattform mit einem netten Ausblick auf einen Wasserfall mit Schlucht gelangen.
Übernachtet haben wir im Haus Bianca direkt an Schwimmbad und Kneippanlage. Wir waren auch irgendwo essen, in meiner Erinnerung hat das aber nur den Hunger gestillt.
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