GPX-Daten der Etappe

Anfo ist ein hübscher kleiner Ort und der Idrosee ist dort eher wärmer als der Gardasee in Riva. Gerhard und ich überzeugten uns noch vor dem Frühstück davon.
Unser Tag begann also gemütlich, geradezu in einer Urlaubsstimmung.

Die Straße am See entlang lässt sich auf dem Weg nach Norden nicht völlig vermeiden. Sobald man den Chiese, den Zufluss des Idrosees erreicht hat, geht es aber auf gut beschilderten Radwegen weiter nach Storo.
Wir erlaubten uns eine nette kleine Variante durch das Biotopo zwischen den Flüsschen Chiese und Palvico. Auf Holzstegen geht es durch dieses Feuchtgebiet und überall kann man auf Schautafeln etwas über dessen Flora und Fauna erfahren. Ein Verbot für Radfahrer gab es nicht und es war außer uns auch noch niemand unterwegs, den unsere Anwesenheit hätte stören können.

Erfreulich unspektakulär passierten wir Storo und begannen unseren Aufstieg zum Tremalzo.
Wir blieben natürlich auf der Straße. Die Alternative wären vereinzelte Rampen, geteert, aber mörderisch steil, die einige Kehren weiter oben wieder auf die Straße treffen.
Weil ohnehin wenig Verkehr ist, lohnt sich das nicht.
Immer wieder tauchte vor uns ein Radfahrer mit Anhänger auf. Nur sehr langsam schlossen wir auf und, als wir ihn endlich überholten, konnten wir einige Worte mit dem ganz entspannt pedalierenden Österreichischen Fahrer wechseln. Seine beiden Kinder im Anhänger sollten familienfreundlich den Trainingseffekt der Ausfahrt steigern. Seine Frau haben wir weiter oben auch getroffen, natürlich ohne Anhänger.
Ob die vier später irgendwelche Trails hinuntergefahren sind, weiß ich nicht.
Wir machten kurz Rast an einer Viehtränke, die bei Radfahrern sehr beliebt ist. Ich habe überlegt, ob Verstopfung ein typisches Radfahrerproblem ist. Das Wasser sah zumindest so aus, als sei es ein wirksames und anhaltendes Mittel dagegen.
Der Powerpapa fuhr währenddessen an uns vorbei und wir haben ihn auch nicht wieder eingeholt.

Das Rifugio Riva del Garda ist ein idealer Ort, seine Energie und Flüssigkeitsspeicher noch einmal aufzufüllen. Es geht danach noch einmal ein Stückchen bergauf bis zum Tunnel. Dahinter ist der Startplatz für die diversen Abfahrmöglichkeiten.
Unser Track folgte dem Standard für Tremalzoneulinge über den Passo Nota nach Pregasina.
Das klingt ein wenig nach Eisdielenfahrt, ist es aber nicht. Man bekommt tiefen Schotter, unbeleuchtete Tunnels, tolle Tiefblicke auf den Gardasee und dann auch einen anspruchsvollen Trailabschnitt. Das letzte Stück fährt man steil auf Betonplatten bis man das kleine Dorf Pregasina erreicht.

Das Hotel Ristorante Panorama wird seinem Namen gerecht. Man hat einen herrlichen Blick auf den nördlichen Gardasee und kann Surfern, Seglern und Ausflugsbooten bei ihrem Tagewerk zusehen.

Wir polierten noch die Chromteile an unseren Fahrrädern, rückten unsere Krawatten zurecht und übten den Ausdruck überheblicher Bescheidenheit, mit dem wir die bewundernden Blicke in Riva und Torbole erwidern wollten.
Dann ging es hinunter zur alten Ponalestraße und vorbei an den kurzen Tunneln oder auch hindurch nach Riva, wo wir von einer Feuerwehrkapelle und einer gewaltigen Menschenmenge erwartet wurden. Überall regnete es Konfetti und Luftschlangen während die Kapelle „We are the Champions“ für uns spielte.
Wir schwammen, wie geplant, in einem Meer von Endorphinen.

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